Saturday, September 29, 2007

edmund, mon amour

ich kann nicht umhin,dir mit diesem vorzueglichen folgenden text all den dir vom weibe her- und schliesslich kaltherzig zugefuehrten bohrenden, stechenden schmerz wenigstens ein kleinwenig von der brust kurieren zu wollen.
so habe ich denn schopenhauer in wildbad kreuth beim letzten kadertreffen ums haus des nachts heimlich schleichen sehen und ihn dazu verdonnert, seinen vom parteiarzt strengstens kontraindizierten vollsuff in form dieser rede zu suehnen.

{...}Weil im Grunde die Weiber ganz allein zur Propagation des Geschlechts da sind und ihre Bestimmung hierin aufgeht; so leben sie durchweg mehr in der Gattung, als In den Individuen, nehmen es in ihrem Herzen ernstlicher mit den Angelegenheiten der Gattung, als mit den individuellen. Dies giebt ihrem ganzen Wesen und Treiben einen gewissen Leichtsinn und überhaupt eine von der des Mannes von Grund aus verschiedene Richtung, aus welcher die so häufige und fast normale Uneinigkeit in der Ehe erwächst.

Das niedrig gewachsene, schmalschultrige, breithüftige und kurzheinige Geschlecht das schöne nennen konnte nur der vom Geschlechtstrieb umnebelte männliche Intellekt: in diesem Triebe nämlich steckt seine ganze Schönheit. Mit mehr Fug, als das schöne, könnte man das weibliche Geschlecht das unästhetische nennen. Weder für Musik, noch Poesie, noch bildende Künste haben sie wirklich und wahrhaftig Sinn und Empfänglichkeit; sondern bloße Aefferei, zum Behuf ihrer Gefallsucht, ist es, wenn sie solche affektiren und vorgeben. Das macht, sie sind keines rein objektiven Antheils an irgend etwas fähig, und der Grund hievon ist, denke ich, folgender. Der Mann strebt in Allem eine direkte Herrschaft über die Dinge an, entweder durch Verstehen oder durch Bezwingen derselben. Aber das Weib ist immer und überall auf eine bloße indirekte Herrschaft verwiesen, nämlich mittels des Mannes, als welchen allein es direkt zu beherrschen hat. Darum liegt es in der Weiber Natur, Alles nur als Mittel, den Mann zu gewinnen, anzusehn, und ihr Antheil an irgend etwas Anderem ist immer nur ein simulirter, ein bloßer Umweg, d. h. läuft auf Koketterie und Aefferei hinaus.

Sie sind sexus sequior [das geringere Geschlecht], das in jedem Betracht zurückstehende, zweite Geschlecht, dessen Schwäche man demnach schonen soll, aber welchem Ehrfurcht zu bezeugen über die Maßen lächerlich ist und uns in ihren eigenen Augen herabsetzt. Als die Natur das Menschengeschlecht in zwei Hälften spaltete, hat sie den Schnitt nicht gerade durch die Mitte geführt. Bei aller Polarität ist der Unterschied des positiven vom negativen Pol kein bloß qualitativer, sondern zugleich ein quantitativer. - So haben eben auch die Alten und die orientalischen Völker die Weiber angesehen und danach die ihnen angemessene Stellung viel richtiger erkannt als wir mit unsrer altfranzösischen Galanterie und abgeschmackter Weiberveneration, dieser höchsten Blüthe christlich-germanischer Dummheit, welche nur gedient hat, sie so arrogant und rücksichtslos zu machen, daß man bisweilen an die heiligen Affen in Benares erinnert wird, welche, im Bewußtsein ihrer Heiligkeit und Unverletzlichkeit, sich Alles und Jedes erlaubt halten.

arthur schopenhauer, auszug aus "Ueber die weiber", quelle: projekt gutenberg

Monday, September 24, 2007

Thursday, September 20, 2007

buchhandlung


Mein gang durch die buchhandlung der innenstadt war von anfang an berechenbar.nur mir selbst gestand ich das nie ein;warum auch.schliesslich war alles sehr organisch in mir herangewachsen.zu festem fleisch aus kaltem wasser.
Kuenstlich roch nur die verkaeuferin,was mir bei den waermenden bruesten – wie junge ferkel in einem kartoffelsack- egal gewesen waere.
Zunaechst zwei ,drei mangas aus purer neugierde fuer den mir verschlossenen kosmos des in dieser hinsicht kind gebliebenen freundes fernab dieser stadt und drei, vier meter weiter am regal entlang zur schoenschreiberei ,zur schoengeisterei, zum alptraum eines basecaptraegers,zum dilemma meines alleinseins.
Dabei blieb Mann immer schreiend und tobend auf platz zwei zurueck.mit 10000 seiten auf mich einschlagend.ich hoer ihn heute noch in yale dozieren und mich ihn fragen,ob der vortrag fuer einen dringend anstehenden toilettenbesuch kurz verlassen werden koennte.
Bernhard, wegen seiner zwei oder drei genial gesetzten verzweifelten saetze, number one.
Er gab mir die hand, was Mann immer ablehnte. obschon ich wirklich organisch roch.

Monday, September 10, 2007

h.prueller - monza


Wie ein zauberhaftes kind moderiert er halb schreiend den start in monza an.
und er malt elfen und trolle ins bild, mit fingerfarben.Es sollte normalerweise wie immer von statten gehen,doch die ersten 300 meter muss er genau deswegen wie immer masslos mit stimme und inhalt ueberdrehen.
Launch control,false start, erste schikane und das wort unglaublich wirft er immer auf die strasse. Und lachen,innerlich, muss jeder ,der das gefuehl eines 100-jaehrigen nachvollziehen kann,welcher von einem f1-motor richtung unendlichleit beschleunigt wird.
blauer himmel, all, gott: setz dich heinz.kommentier mir meine scheisslaune weg.morgen 9/11
Ich mag ihn und seinen zwangsweise einfach und naiv gehaltenen stil des moderierens von autorennen.
ich sehe ihn auf einer eben mit hemingways altem mann.
das um 3-4 knoepfe geoeffnette baumwollhemd im wind,den stolz der jugend memorierend an der angel.
„ und jetzt alonso an der box,die letzten runden von alsonso waren 23,5 ...“